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Ü50- Eine Wundertüte

Wenn es vor dem Spiel nach Franzbranntwein und Finalgon riecht und wenn die Trikots und Hosen in der XL als erstes vergriffen sind, dann wird man sich mit hoher Wahrscheinlichkeit in einer Ü50 Kabine befinden. Genauso eine nämlich, in der sich unsere Dienstälteste Weixdorfer Mannschaft gestern zu ihrem Pokalhalbfinale gegen die SG Striesen getroffen hatte. Unsere Ü50 ist derzeit ein wenig wie eine Wundertüte, denn die Ergebnisse der letzten drei Meisterschaftsspiele passten sich den derzeitigen Wetterverhältnissen an und präsentierten sich, gelinde gesagt, als ziemlich durchwachsen. Konnte man im ersten Spiel gegen den Radebeuler BC noch souverän gewinnen, folgte gegen den Meisterschaftsfavoriten Dölzschen eine verdiente Niederlage. Gegen Helios hingegen erspielte man sich eine Großchance nach der anderen, um am Ende doch wieder mit leeren Händen und langen Gesichtern dazustehen, weil der Gegner einfach effektiver vor der Kiste war. Nun sollte also im Halbfinale der sogenannte Bock umgestoßen werden, wobei mit der SG Striesen ein spielstarker Gegner auf dem heimischen Sportplatz erwartet wurde. Dementsprechend auch die Kabinenansprache vor dem Spiel, in der jeder dazu aufgefordert wurde, doch eine Schippe draufzulegen und mehr als Hundert Prozent zu geben. Man hatte fast den Eindruck, als ob da gerade zehn Adolf Henneckes geboren wurden, die nur darauf warteten, sich gegenseitig in ihrer Planerfüllung zu überbieten. Aber die Ansprache hatte ihren gewünschten Effekt und selten wurde Weixdorf so griffig in der Abwehr gesehen. Das machte es wiederum der Offensive leichter und ein ums andere Mal wurde sich gut durch die Striesener Reihen kombiniert. Das Wetter wurde indessen weißer und kälter, wobei nur der sehr gut pfeifende Schiedsrichter zum Frieren kam, denn beide Mannschaften gönnten sich keine Ruhe. In der 23. Minute dann die Erlösung für die Weixdorfer, als nach schöner Einzelleistung der Führungstreffer erzielt wurde. Knapp elf Minuten später dann sogar noch Treffer Nummer 2, wobei die Gäste hier ein vorangegangenes Foulspiel reklamierten. Die Gäste waren aber nicht gänzlich chancenlos, dazu sind sie einfach technisch zu gut, aber unsere Leihgabe der polnischen Nationalmannschaft erwischte einen Bärenstarken Tag und fischte alles, was aufs Tor kam, weg. Das war auch gut so, denn dieses „Gówno“ nach jedem Gegentor geht dir auch irgendwann auf den Geist. So ging es erst einmal in die Halbzeitpause, aus der die Striesener wesentlich besser herauskamen, denn wir hatten echt Mühe, die nun deutlich intensiver vorgetragenen Angriffe des Gegners zu unterbinden. Durch eine Unachtsamkeit und falsche Entscheidung auf unserer linken Abwehrseite, kamen die Striesener dann in der 47. Minute doch noch zu ihrem Anschlusstreffer, der zu diesem Zeitpunkt nicht unverdient war. Jetzt hieß es sich wieder an die Kabinenansprache zu erinnern – „Sechs Freunde und ein Dittsdorfer sollt ihr sein!“ und da der Gegner nun die Räume anbot, wurden zahlreiche Chancen erspielt. In der 67. Minute dann das erlösende 3:1 und in der 74. sogar noch das hochverdiente 4:1 was die notwendige Ruhe für Luftholen und Durchwechseln gab. Zwar verkürzte Striesen mit einer schönen Kombination kurz vor Schluss noch einmal, allerdings änderte das nichts mehr am verdienten Sieg und Finaleinzug der Weixdorfer. Alles in allem eine sehr souveräne Mannschaftsleistung, die auf und neben dem Platz richtig Spaß gemacht hat. Was heutzutage allerdings alles so als Hattrick zählt ist schon verwunderlich, egal, Hauptsache es gibt ein Rähmchen.  Nun schauen wir mal auf wen wir im Finale treffen, schließlich sind hier noch drei mögliche Gegner in der Verlosung. Wer allerdings vom Stadtverband diesen Finaltermin auf einen Brückentag an Himmelfahrt angesetzt hat, der hat weder Frau noch Kinder. Aber ich denke wir werden dennoch eine schlagkräftige Mannschaft zusammen bekommen und versuchen, das Blechding endlich nach Hause zu holen.

Ü50- Eine Wundertüte | SG Weixdorf - Abteilung Fußball