Nach dem etwas ernüchternden Auftritt unserer E1 vom letzten Wochenende, war ich ziemlich gespannt, ob das nur ein einmaliger „Ausrutscher“ war oder ob die Probleme vielleicht doch tiefer liegen. Um es vorwegzunehmen, die Jungs zeigten über weite Strecken eine starke Leistung und wussten in vielen Aktionen zu überzeugen.
Doch der Reihe nach, denn im Weinbergstadion Radebeul, seines Zeichens drittschönstes Stadion Deutschlands (nach Weixdorf und Dresden), trafen wir im ersten Spiel auf die SG Bühlau. Wie bereits in den vergangenen Aufeinandertreffen leidlich erfahren, wusste auch diesmal wieder der Bühlauer Trainerstab hinsichtlich Lautstärke, eigener Regelauslegung und permanentem Reinrufen zu überzeugen. Spätestens nach fünf gespielten Minuten kannte ich alle gegnerischen Spieler mit Namen, denn jeder wurde mit eben diesem und der jeweils auszuführenden Aktion angesprochen und ich dachte mir so im Stillen „Junge, willst du dich nicht selbst einwechseln und gleich alles allein machen?“. Im Prinzip ist es mir egal wie andere Trainer ihre Mannschaft coachen, allerdings bringt dieses permanenten Reinschreien einfach nur Unruhe ins Spiel und verunsichert dabei eher beide Teams. Das der Gegner dabei auch noch mit zwei Toren in Führung ging lag aber dann eher an unseren eigenen Fehlern, zumal wir bis dahin Spiel und Gegner eigentlich im Griff hatten und die Bühlauer lediglich mit feinstem Langholz den eigenen Anhang zu begeistern wussten. Aber so spätestens zur Mitte der Spielzeit konnten sich die Jungs für ihren Aufwand belohnen und mit drei Treffern am Stück stellten sie damit das Ergebnis auch zu unseren Gunsten um. Leider nahmen es die Bühlauer dann mit der Regelauslegung mal eben nicht ganz so genau, denn der gegnerische Torwart hatte den Ball zum Abstoß in der Hand, lies ihn einfach nur fallen und beförderte dann die Kugel bis über die Mittellinie. Den Ball nahm ein Gegenspieler auf und konnte diesen in unserem Tor zum Ausgleich einschieben. Für mich ein klarer Regelverstoß, welcher aber beim gegnerischen Trainerteam auf taube Ohren stieß. Aber was willst du dich dann auch noch lange mit solchen Leuten rumärgern, dann eben 3:3…wenn es euch glücklich macht und ihr das für euer eigenes Ego braucht. Gern geschehen.
Im zweiten Spiel gegen den Radebeuler BC waren wir in der ersten Spielhälfte einfach chancenlos, denn die körperliche Überlegenheit der Gegenspieler war zu deutlich. Selbst wenn wir uns mal schön durchkombiniert hatten, waren wir schnell wieder eingeholt und dann abgelaufen. In der zweiten Spielhälfte nahmen wir aber zunehmend den Kampf an und es war schön zu sehen, dass die Jungs nun auch mal ihren Körper einsetzten. Ein Tor hatten sich unsere Jungs redlich verdient, nur fallen wollte es einfach nicht. Schön war nach dem Spiel das Lob der Radebeuler Trainer für unsere Spielweise und Spielanlage und am Ende fasst es Backis Spruch „Du Schalli, manche Gegenspieler waren ja größer als meine Mama!“ wohl am besten zusammen.
Im letzten Spiel gegen die Löbtauer Kickers konnten die Jungs an ihre gute Leistung direkt anknüpfen und gingen fast vom Anstoß an in Führung. In der Folge lief unser Passspiel auf Hochtouren, mutige Dribblings und Schussversuche waren ebenso zu sehen wie der Kampf um jeden Ball. Im weiteren Spielverlauf erlaubten wir uns dann aber so einige leichte Fehler, welche durch den Gegner zu Toren nach Fernschüssen genutzt wurden. Erst zum Ende hin gaben wir nochmal alles und kamen auch zu eigenen Torerfolgen. Zwar ging auch dieses Spiel am Ende an die Kickers aber wir als Trainer waren mit dem Auftritt der Weixdorfer Jungs echt zufrieden. Und wenn der gegnerische Trainer dann noch fair „Spielerisch wart ihr klar besser!“ sagt, dann kann man dieses Lob nur so an die eigenen Jungs weitergeben. Weiter so!