Zuerst zu den Fakten: Die A1-Junioren haben sich mit ihrem Heimsieg über den Dresdner SC vorzeitig die Meisterschaft in der Stadtoberliga damit die Rückkehr in die Landesklasse gesichert.
Das Aufeinandertreffen der beiden bislang besten Teams der Liga gestaltete sich allerdings unterhaltsamer und dramatischer, als es das schnöden Fakten auszudrücken vermögen.
Die Gäste kamen als frischgebackener Pokalsieger auf den Forstsportplatz, im Titelrennen lagen die Friedrichstädter auch nur einen Punkt hinter unserer SGW. Für ein denkwürdiges Saisonfinale war also alles bereitet.
Und beide Teams versorgten die zahlreichen Zuschauer von der ersten Sekunde an mit intensiven Zweikämpfen, hohem Tempo, mutigem Offensivspiel und leidenschaftlichem Abwehrverhalten – und auch die eine oder andere schöne Kombination durfte nicht fehlen. Schnell wurde klar, dass hier die beiden besten Mannschaften dieser Meisterrunde das Titelrennen zu Recht unter sich ausmachen würden.
Und in diesem konnte die SGW bereits nach zwei Minuten durch Erik Führitz in Führung gehen – ein Schuss wie eine Sinuskurve führte zur ersten Jubeltraube dieses noch jungen Spiels.
Ein Spiel, das permanent hin- und herwogte mit Chancen auf beiden Seiten beinahe im Minutentakt – so stellten die Gäste fünfzehn Minuten später war alles wieder auf Null – 1:1 durch Colin Berger.
Ein Spiel der vielen kleinen Heldentaten: der in der letzten Sekunde geblockte Schuss auf der einen oder die weiten Wege im Vorcheck auf der anderen Seite, der in letzter Sekunde gewonnene Zweikampf hier oder der gefährliche Standard dort – Zeit zum Verschnaufen gab es erst wieder in der Halbzeitpause.
Aus dieser kamen die Friedrichtstädter mit etwas mehr Schwung, allerdings hielt die beste Abwehr der Liga dem erwartbaren Ansturm stand. Und so wurde der dramatische Ausgang dieses Spiels auf die letzte halben Stunde komprimiert: Zuerst dezimierten sich die Gäste durch eine rote Karte selbst, um nur zwei Minuten später in Führung zu gehen (68. durch August Gawel). Nun wiederum waren die Weixdorfer gefordert – Bastian Leschs Freistoßtor (80.) war die Antwort, die die Tür zur Meisterschaft wieder aufstieß.
Doch die auch in Unterzahl aufopferungsvoll kämpfenden Gäste waren noch lange nicht besiegt und so blieb es bis zur letzen Minute mitreißend. Als fünf Minuten vor dem Ende der Partie eine Ecke von Moritz Krönert vom Torwart noch von der Linie gekratzt werden konnte, war Paul Schuster zur Stelle und sorgte für den letztlich in seiner Entstehung glücklichen, aber mittlerweile nicht unverdienten Siegtreffer.
Die letzten verzweifelten Angriffe der Gäste änderten ebensowenig wie Pascal Scheuners erfolgloser empty-net-Versuch noch etwas an den Fakten: Achtes Spiel, siebter Sieg, uneinholbare Tabellenführung, Meistertitel und Aufstieg! Die SGW ist in der kommenden Saison wieder mit allen Mannschaften in der Landesklasse vertreten.
Ein Dank geht an Schiedsrichter Jan Schildberg, dem man bei einer Partie von solcher Bedeutung allerdings ein Paar Assistenten gewünscht hätte und an die vielen Unterstützer der SGW. Und da hart erkämpfte Titel sich immer noch etwas besser anfühlen, gilt unser Dank ebenso unserem Gegner, der mit seiner Qualität und seinem Engagement diesen Showdown um die Meisterschaft erst unvergesslichen gemacht hat.