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Alles wie immer oder doch ganz anders bei der E2?!

Wer in der Vorwoche unsere Youngsters live beobachten konnte, der wusste an diesem Spieltag mit der Überschrift etwas anzufangen. Doch von vorn: Unser Headcoach konnte an diesem Wochenende nicht selbst von der Seitenlinie unsere Mannschaft anfeuern und überließ das dem Co-Trainer, der bereits am Freitag ob der Wetterlage das Training ausfallen lassen musste. Also erstmal anders als sonst. Unsere Jungs hatten daher vielleicht das Quäntchen Mehr an Kraft zu Beginn und so starteten sie ebenfalls anders als letzte Woche sofort hellwach. Die Frage an den Co-Trainer aus der Fangemeinde „Und? Wie ist die Stimmung?“ wurde lächelnd beantwortet mit „Stimmung ist sehr gut!“ – also irgendwie wie immer. Eine große Freude dann, von außen als SGW-Familienmitglied beobachten zu dürfen, wie die Jungs aus einer tollen und gut gestellten Abwehr heraus immer wieder nach vorn das Spiel öffnen konnten. Alle zusammen durch die Mitte, Kopf nach unten und ohne Abspiel selbst das Tor erzielen wollen? Mitnichten in diesem ersten Spiel! Kopf war (häufig) oben, Mitspieler wurden gesehen und der Ball hat sie dann auch fast ebenso häufig gefunden. Das war heute also auch anders als noch in der Vorwoche. So dauerte es nicht lange, bis der Torreigen gegen Rotation eröffnet wurde. Unsere Trikot# 11 erzielte mit herzhaftem Schuss das 1:0. Danach war es fast schon ein Genuss, unsere SGW spielen zu sehen. Dass es letztendlich ein Kollektiverfolg war, erkennt man auch daran, dass wir mit unseren Nummern #2, 4, 7, 9, 11 und 13 gleich mehrere Spieler in unseren Reihen hatten, die sich ins Torbuch eintragen konnten – allesamt mit tollen Aktionen. Und der Rest der Mannschaft hat mit Einsatz, Kampfgeist und nicht zuletzt auch durch das Verhindern von Gegentoren unseres wie immer starken Schlussmannes dafür gesorgt, dass das erste Spiel deutlich mit 9:1 gewonnen wurde und wir anders als zuletzt keinem Rückstand hinterherlaufen mussten.


Den Auftaktsieg im Hinterkopf habend, gingen die Burschen im zweiten Spiel gegen Bühlau gleich beherzt zur Sache und wollten den zweiten Sieg in Folge einholen bzw. einschießen. Unsere Mannschaft musste rasch feststellen, dass Bühlau jedoch gegenhielt. So gestaltete sich ein munteres Spielchen, mit erkennbarem Spielvorteil bei unseren (Kunst)rasenräubern. Immer wieder scheiterten die Jungs am Torhüter aus Bühlau, der mit teils starken Glanzparaden den Rückstand seiner Mannschaft zu verhindern wusste. Die SGW (auch hier wieder anders als zuletzt) schoss aus allen Rohren und Spielsituationen, mal nach herrlichem Abspiel freistehend (#13), mal fein herausgespielt oder auch aus Ferndistanz jeweils unserer #2, 4, 9 und 11. Pfosten und Latte waren Bühlau an diesem Tag ebenso sehr wohlgesonnen (aus den Notizen der Redaktionsabwesenheitsvertretung geht hervor: 1x Pfosten und 2x LattenKRACHER von #12 und 15). Und? Was passiert dann stattdessen? Natürlich. Das Gegentor zum 0:1 – wie immer eigentlich unnötig. In der Mitte ging der Ball unnötig verloren und in der Abwehr dann ein wenig „lass ihn durch, ich hab‘ ihn auch nicht“… In der Folge überrannten unsere Jungs den Gegner dann förmlich und wollten unbedingt den Ausgleich erzielen – hinten zum Teil dann offen wie ein Scheunentor. Ich glaube aber, an diesem Tag hätten wir noch eine Stunde länger spielen können – der Ball wollte einfach nicht rein und wir schossen den Torwart aus Bühlau förmlich berühmt. Die Niederlage mit 0:1 war unglücklich und unverdient.


Beim dritten Spiel gegen SSV merkte man unseren Jungs von Beginn an eine gewisse aufkommende Müdigkeit an, obwohl aus dem Team Stimmen zu hören waren wie: „Los jetzt, den Regen müssen wir für uns nutzen“! Herrlich und erfrischend diese jugendliche Fachkompetenz, die später noch ergänzt wurde. Und so sahen wir wieder häufiger unser Entwicklungspotential in Sachen Spielaufbau und -ordnung. Folglich war es die SSV mit schönem Fernschuss, die in Führung ging zum 0:1. Aber unsere Kids blieben wie immer ruhig und unaufgeregt – #13 glich nach schönem Zuspiel aus zum 1:1. Dann leider ebenfalls wie immer bzw. häufig: viele versuchte Einzelaktionen unserer Spieler ohne Abspiel, die den Gegner stark machten, weil am Ende irgendwie und irgendwo der Ball vertänzelt wurde. Im Ergebnis schoss SSV das 1:2 durch eine schön herausgespielte Aktion und baute diese Führung kontinuierlich aus. Zurück zur Überschrift und einmal mehr „wie immer“ steckten die Jungs der SGW den Kopf nicht in den Sand bzw. den Kunstrasen. Zwei sinnbildliche Aktionen erwärmten die Herzen der Zuschauer bei mittlerweile wirklichem Schmuddelwetter in Weixdorf: unserer #4 – die die aufkommende Niederlage einfach nicht akzeptieren wollte – gelang der Anschlusstreffer, gefolgt mit den Worten „SO! macht man das“. Da war er wieder, der Fußballsachverstand der Jugend – Recht hatte er! Anschließend eine filmreife Aktion unseres Schluss“manns“.

Nichtanwesende durchforsten am besten mal das Internet und suchen nach „René Higuita 1995 England gegen Kolumbien“… Alle anwesenden Fans (sogar die gegnerischen), die unterm Regenschirm das Spiel unterstützt haben, werden mit einem Lächeln im Gesicht wissen, was gemeint ist. So ähnlich trug es sich zu – nur andersrum und als Fallrückzieher in höchster Not rettend! Ein Raunen ging durch’s Oval bzw. den Waldrand. Vielleicht war das DER Aufschrei und stachelte die Jungs der SGW an – wer weiß. Was aber außer Frage steht ist, dass mindestens unsere #4 angestachelt war, mit zwei weiteren Toren (also praktisch einem lupenreinen Hattrick) glänzte und unsere ganze Mannschaft wieder erwachte. So gehörte die Schlussphase der SGW – Mann (bzw. werdende Männer) und Maus kämpfte aufopferungsvoll bis zum Schlusspfiff. Der kam pünktlich. Ob es der Regen, die Aufregung durch das gute Spiel oder mangelnder Glühwein bei der Interimsredaktion war?! Es gab jedenfalls (anders als sonst) Unsicherheiten beim Endergebnis: 4:4 oder 4:5 verloren? Die Mehrheit entschied sich für ein – wenn es so war – absolut verdientes Unentschieden, nicht zuletzt durch unseren tollen Schlusssport, ääh Schlussspurt.


Fazit: die Jungen konnten erhobenen Hauptes in die Kabine gehen und stolz sein auf die Mannschaftsleistung an diesem Tag. Die Erwachsenen sehnten sich mit einem zufriedenen Schmunzeln im Gesicht dennoch nach Kamin und Glühwein. Alle gemeinsam erlebten einen Fußballsamstagvormittag, der Appetit gemacht hat auf Mehr. Gute Laune und Fairness auf dem Platz und daneben. Danke dafür auch an unsere Gäste. Guter Jugendsport.

SO! geht Fußball.
Gerne immer so!
Euer Lars


Fotos: Holger Sachse  –  Text: Lars Lorenz