Skip to content Skip to footer

Nun zum Sportlichen und all dem positiven Drumherum…

Es sollte für unseren Verein, für unsere Mannschaft das Spiel der Saison werden und so haben wir uns wochenlang eingestimmt, tagelang vorbereitet. Wir schicken ein großes DANKESCHÖN vorweg, an Alle, die hier mitgewirkt haben!

Am Samstag fuhren wir mit 28 Mann nach Leipzig und wollten uns ein wenig wie die Fussballprofis fühlen und schon am Vortag anreisen. Wir starteten den Nachmittag nach dem Check-In im Leipziger Hotel mit einer kleinen Aktivierung. Hierbei konnte unser Vereinsfreund Enno aus Berlin, der uns das gesamte Wochenende unterstützte, das erste Mal sein Trainings-Know-how einbringen und unsere Spieler wieder schön beweglich und geschmeidig machen. Alle in rot-weißer Sportkleidung, auf dem Hotelflur, gute Laune wo man nur hinsah. Das ging richtig gut los.

Abfahrt in Weixdorf
Vollgepackt begann die Reise nach Leipzig
Mobilisierung im Hotel
Mobilisierung im Hotelflur

Im weiteren Tagesverlauf schmückten wir den Abend mit einer eigens einberufenen Pressekonferenz in der Leipziger Innenstadt aus. Danke an Richi und seine Gothaer Kollegen für diese tolle Möglichkeit, dort den Meetingraum zu nutzen und dann auch noch rundum versorgt zu werden. Ganz großer Sport! Unser Sportlicher Leiter Ralf gab sein Statement zum Spiel, wünschte sich ein einstelliges Ergebnis oder eine satte Überraschung. Richi, Kapitän der Mannschaft beantwortete Fragen und musste dem Ralf in Teilen widersprechen: „Im Pokal geht es nur um’s Weiterkommen!“. Weiter sprach er mit Augenzwinkern von einer „ganz erfahrenen Weixdorfer Mannschaft und gar keiner Aufregung in den eigenen Reihen“. Zum Ende der Pressekonferenz durfte André auf Portugiesisch die typischen Fussballer-Sprüche platzieren. Wir vermuten, dass er sich auf das Spiel mit der Mannschaft freute und einfach nur gewinnen wollte.
Anschließend schauten wir uns noch im Detail unseren Gegner an und klärten unsere Spielweise, Ziel war eine Steigerung im Vergleich zum letztjährigen Zwickau-Spiel.

Weiter ging es zum Abendessen ins Restaurant Burgerheart Leipzig und dann zur individuellen Abendgestaltung zurück ins Hotel. Einzig ausreichend Schlaf wurde gefordert und da verhielt sich das gesamte Team tatsächlich auch sehr professionell.

Am Sonntagmorgen stieg dann die Aufregung, als Coach war man um 5:30 Uhr bereits wach und konnte kein Auge mehr zudrücken. Nach dem leckeren Frühstück ging es zum Frühsport auf die top-moderne benachbarte Sportanalage beim SV Lindenau. Großes Dankeschön, die kleinen Vereine halten eben zusammen! Ein bisschen Einlaufen, ein bisschen Basketball, Übungen für die Reaktionsschnelligkeit um die Köpfe auf den Tag vorzubereiten, alles bei herrlichem Sonnenschein. Die ganze Zeit griffen alle Rädchen ineinander, das Team hinter dem Team – René, Mario, Ralf, Pebo – allesamt sehr aufmerksam und in jeder Sekunde zur Stelle. Das war die bestmögliche Unterstützung für das Trainerteam um Kai, Micha und Enno, eine wirklich erstklassige Teamleistung.
Leider erhielten wir jetzt die Gewissheit, dass unser Clemens aufgrund von Fieber definitiv nicht spielen konnte und sich das Spiel auch nicht mal ansehen kann.

Teamfoto auf dem Leipziger Altmarkt
Teamfoto vor dem Leipziger Rathaus
Pressekonferenz und Teambesprechung
Pressekonferenz und Teambesprechung bei der Gothaer Versicherung
Warm-up am Sonntagmorgen
Warm-Up am Sonntagmorgen

Check-out und auf zum Alfred-Kunze-Sportpark, jetzt stieg der Puls. Kurz mal umschauen, Musik auf die Ohren und nochmal zur Ruhe kommen, ein kleines Mittagessen, bei der Platzbegehung feststellen, dass die Rasenqualität leider nur irgendwo zwischen Wesenitztal und Weixdorf liegt und dann ab in den Tunnel.

Teamfoto bei der Platzbegehung
Teamfoto bei der Platzbegehung vor dem Spiel

Das war der Plan, denn durch die Vorkommnisse hinter dem Gästeblock eine Stunde vor dem Spiel geriet unsere unmittelbare Spielvorbereitung nochmal komplett durcheinander. Wichtig war es jetzt die Familien und Freunde in Sicherheit zu wissen und dann rechtzeitig auf dem Rasen die Erwärmung zu starten, keine Ansprache, nur noch kurz die Aufstellung und ein paar Standards klären. Nun begrüßten wir auch unsere Familien und Fans im Gästeblock, motivieren musste man hier Niemanden mehr, da war gute Energie für zehn Spiele in der Mannschaft und auf unseren Rängen.

Begrüßung vor dem Anpfiff
Begrüßung und Anpfiff im Alfred-Kunze-Sportpark (Foto: Micael Cruz - www.radiobeiras.de)


Nun sollte es tatsächlich angepfiffen werden, unser Spiel der Saison.

Tolle laute Stimmung auf den Rängen und mit den herrlichen Fangesängen im Rücken, begannen wir wie geplant mit tiefem Verteidigen. Was wir in unserer Liga sonst nie spielen, durften wir hier mal richtig genießen, denn uns war klar, dass das in dieser Saison noch niemand so gegen Chemie gespielt hatte und das Team beim Toreschießen durchaus Probleme hat. In der 11. Minute kassierten wir dann den Rückstand, ein taktischer Wackler in unserem Abwehrverbund und schon nutzte Chemie das aus und kam über den starken J. Mäder punktgenau in den Strafraum und J. Weigel schoss unhaltbar für Max ein.

Ärgerlich, aber für uns überhaupt kein Problem. Wir justierten ein wenig nach und jetzt wurden wir noch stabiler. Wir trauten uns mehr zu und wurden 1x zu hoch stehend ausgekontert. Scheuni mit einer höchst anspruchsvollen Abwehrtat verhinderte den zweiten Treffer der Heimmannschaft.

Trainerbank und Gästeblock waren eng beieinander
Trainerbank und unser Gästeblock eng beieinander (Foto: Micael Cruz - www.radiobeiras.de)
Andre mit Ballkontrolle
André mit Ballkontrolle im Mittelfeld (Foto: Micael Cruz - www.radiobeiras.de)

Anschließend keine klaren Chancen für den Favoriten bis ganz kurz vor der Pause. Im Gegenteil, wir hatten auf einmal das Momentum auf unserer Seite, spielten in der gegnerischen Hälfte, hatten einen riesigen Abschluss von Moritz ganz knapp am Tor vorbei. Wir blieben dran, es war ein Mix aus Verteidigen und mutig mitspielen. Balle verhinderte mit einem taktischen Handspiel den Konter für Chemie, als er im Ballbesitz in der gegnerischen Hälfte leicht ausrutschte. Wichtig! Wir verteidigten weiter und wussten, dass Chemie uns an der einen oder anderen Stelle den Ball in den Fuß spielen wird und so kam es auch. Lenny fing den Pass vom ehemaligen Zweitligaspieler D. Mast ab und war dann nicht mehr zu halten, 70 Meter mit Ball am Fuß, Eins gegen Eins am letzten Verteidiger vorbei und dann war es Chemie’s Schlussmann mit einer Glanzparade.
Als wir jetzt ein wenig drücken konnten und zwei Eckbälle bekamen, wurde unser Gästeblock mal so richtig laut. Jetzt lag der Ausgleich in der Luft, jetzt sollte es tatsächlich passieren! Punktgenaue Ecke von Moritz auf Balle, der Ball zappelt im Netz, aber leider war es nur das Außennetz. Da hatte man jetzt schon zum dritten Mal den Jubelschrei auf den Lippen. Anschließend lässt Chemie dann ihre Riesenchance auch aus, die einzige Großchance zwischen der 11. und 45. Minute.
Knapper Spielstand zur Pause, genau das haben wir uns erhofft, aber hier war sogar mehr drin. Was für eine Leistung, 7. Liga gegen 4. Liga.
Ohne Wechsel ging es in den zweiten Durchgang und man muss es so deutlich vorweg erwähnen. In der zweiten Halbzeit bekommen wir keine strittige Situation von den Schiedsrichtern für uns ausgelegt. Keine Karten für eine klare gegnerische Schwalbe im Strafraum, kein Gelb für Ballwegspielen um den Freistoß zu verhindern, direkt vor dem Schiedsrichter, klares Fußfoul an der Strafraumkante ohne Freistoß für uns, knappe und deutliche Abseitsstellungen wurden immer für Chemie ausgelegt.
In der 57. Minute gab es dann für Chemie’s Außenverteidiger nur Gelb, als Lenny ihm nach toller Seitenverlagerung mit dem ersten Ballkontakt enteilen konnte und mit seinem unnachahmlichen Tempo freie Bahn zum Tor hatte. Sicherlich war der Weg zum Tor noch 5 Meter zu weit für den Schiedsrichter, aber wer Lenny kennt, der hat ihm das natürlich zugetraut dort auf das Tor zu gehen und direkt vor der Heimtribüne den Ball ins Tor zu jagen. Wohlgemerkt beim Stand von nur 1:0.

Chemie begann nun mit Wechseln, nahm besagte Spieler runter und wechselte nochmal Qualität ein. In der 61. Minute dann der zweite Treffer für Chemie.
In unserer Vorwärtsbewegung knüpften sie uns den Ball ab und konterten schnell. Am Ende schiebt J. Mäder mit etwas Mühe und viel Geschick ins Tor ein und sorgte damit endlich für etwas mehr Ruhe in seinen Reihen.

Wir machten es Chemie dann nach und brachten ebenso Qualität und frische Beine von der Bank, der zweite Gegentreffer tat uns aber richtig weh. Jetzt hatte Chemie die Hand auf dem Spiel, spielte uns hier und da immer noch den Ball in den Fuß, aber hier im AKS in so einem Spiel ist der Weg zum Tor nach dem Ballgewinn dann deutlich weiter als in unserer Liga, es fühlte sich zumindest so an.
Beim 3:0 waren wir nicht gedankenschnell genug, nicht nah genug am Gegner dran, wir hatten in einem kurzen Augenblick nicht die bessere Position zum Verteidigen und das war dann genau der Ligenunterschied. Eine Szene, die wir für unseren weiteren Weg nutzen werden, um uns selbst defensiv und offensiv weiterzuentwickeln.

Es gibt sicherlich Teams, die dann in den letzten 20 Minuten noch richtig abgeschossen werden, aber das sind nicht wir. Mit letzten Kräften verteidigten wir das Ergebnis und wollten uns nach vorne noch Gelegenheiten erarbeiten, für einen Ehrentreffer sollte es aber nicht reichen.
Kurzer Kommentar zur Gelb-Roten Karte für den Cheftrainer: Leider musste ich persönlich zum Ende des Spiels mit der zweiten Gelben aus dem Innenraum, das sollte mir eigentlich nicht passieren und dafür entschuldige ich mich. Ich habe aber natürlich Niemanden beleidigt, wie es mir von den Rängen völlig aus der Luft gegriffen vorgeworfen wurde. Ich habe am Ende des Spiels nur die Summe der strittigen Szenen zum Anlass genommen, um das bei den Schiedsrichtern lautstark anzuzeigen. Die erste Gelbe gab es übrigens für das Verlassen der Coachingzone, die bei Chemie aber auch beinahe an der Eckfahne platziert ist.

Am Liebsten hätten wir allen Spielern die Chance auf solch ein Spiel gegeben, aber leider ist das nicht möglich. Wir können unglaublich stolz auf unsere gesamte Mannschaft sein. Wir haben starke Anführer auf dem Platz und wir haben gegen einen Regionalligisten insgesamt 12! U25 Spieler eingesetzt, die nächsten jungen Spieler aus unserer zweiten Mannschaft stehen bereit, um sich ihre Chance zu erarbeiten.

Applaus mit unseren Fans nach dem Spiel
gegenseitiger Applaus des Teams und seiner Fans (Foto: Micael Cruz - www.radiobeiras.de)
Teamfoto nach dem Spiel in der Kabine
gute Stimmung nach dem Spiel in der Kabine

Dieses Team hat eine große Zukunft und die Weixdorfer Fussball-Familie hat deutlich unterstrichen, wie stark sie in Zukunft sein möchte!
Danke Sachsenpokal, wir sehen uns nächstes Jahr wieder und dann schießen wir mindestens 1 Tor gegen ein Profiteam!
Weiter geht es für uns bis Jahresende mit 8 wichtigen Spielen in der Landesklasse, alles enge Spiele und wir wollen alle gewinnen! Am Samstag um 15 Uhr in Heidenau geht es los.

(Fotos: Micael Cruz – Fotoreportage zum Spiel)