Am Samstagvormittag reisten unsere Alten Herren zum Pokalendspiel der Saison 2021/22 gegen die TuS aus Weinböhla. Und dieses Finale fand in Striesen statt, einer Sportstätte, die wir nur zu gut aus den letzten Wochen kannten. Vom Papier her war Weixdorf der Favorit, aber man weiß ja … der Pokalwettbewerb und ein Finale haben ihre eigenen Gesetze. Zudem war es verdammt kühl und böig, unter schönem Mai-Wetter stellt man sich gemeinhin was Anderes vor.
Dass das Spiel nicht leicht werden würden, merkten wir bereits nach wenigen Minuten. Weinböhla attackierte energisch und mit viel Tempo gegen den Ball und konnte sich daraus auch die ersten Gelegenheiten erarbeiten. Weixdorf versuchte gegenzuhalten und kam mit dem Torschuss von Richard Kluge knapp übers Gebälk auch zu einer ersten guten Möglichkeit. Dann aber gelang Weinböhla in der 19. Minute die Führung. Über die linke Seite brachten sie einen Gegenangriff ins Rollen und verlagerten gekonnt auf die verwaiste andere Seite, wo Torschütze Müller mit dem ersten Versuch scheiterte, aber im Nachstochern den Ball dann doch noch über die Linie bugsieren konnte. Weixdorf versuchte umgehend, den Fauxpas zu korrigieren, jedoch scheitern Knappi und Kurzi mit ihren Versuchen zum Teil denkbar knapp. Auch die Dreifach-Chance durch Richi und 2x Knappi – die einfach drin sein muss – ließ man liegen und brachte alle zum Haareraufen. Andererseits musste man auch bei Kontern auf der Hut sein, einen solchen klärte Bastl Badura beispielsweise in letzter Sekunde.
Auf der anderen Seite gingen dann wiederum die beiden Klasse Möglichkeiten von Robert Pordzik und Badura nur Millimeter über den Querbalken – unfassbar. Und fast mit dem Pausenpfiff ertönte ein weiterer Pfiff. Einen zu kurz geratenen Ball von Sten holt sich der Stürmer, Tom im Kasten kommt ein Tick zu spät – Elfmeter. Der ein oder andere rechnete schon mit dem 0:2-Rückstand, doch Tom konnte den vermurksten Elfmeter parieren – Schwein gehabt.
Beim Pausentee leicht betretenes Schweigen mit dem Wissen, aber Kopf hoch – die Chancen waren zur Genüge da, nur reinmachen muss man sie auch mal. In der zweiten Halbzeit hieß es dann, gegen den Windböen zu spielen. Weite Bälle gerieten dadurch zur Lotterie, trotzdem war Weixdorf wieder am Drücker. Schuberts Kopfball nach Freistoss war noch harmlos, seine Flanke kurz darauf auf Kurzi da schon ganz anders. Dem sprang ein Verteidiger bei der Ballannahme ins Kreuz – Elfmeter. Ziche schnappte sich das Leder und verwandelte sicher zum Ausgleich (59.). Und gleich im Anschluss der nächste Aufreger. Schubert mit energischem Ballgewinn an der Mittellinie und sofortigem langen Ball auf den startenden Pordzik, der wiederum nur durch Foul im Sechzehner gestoppt werden konnte. Ziche wechselt beim Elfer das Eck, trotzdem drin (61.), wenn auch knapp. Nun musste Weinböhla mehr tun und für die SGW öffneten sich Räume. Und keine 5 Minuten später startet Schubert von der Mittellinie durch, wird jedoch nach langem Alleingang (der Platz ist aber auch groß) grenzwertig beim Abschluss gestört. Zwei Minuten später hätte er es aber besser machen können, doch nach super Zuspiel von Richi Kluge verzieht er knapp am langen Pfosten vorbei. Die TuS aus Weinböhla kam hingegen nicht so recht zum Zug, Versuche ruhend oder aus dem Spiel heraus waren eher harmlos. Die Pfostenschüsse von Katze und Sascha Dietze auf Weixdorfer Seite hätten hingegen die Vorentscheidung bringen können. Und als die Weixdorfer Jungs sich innerlich so langsam auf den Pott vorbereitet, kam ein hoher Ball hinter die eigene Viererkette, der Weinböhlaer Stürmer lief allein auf den Kasten von Tom zu, scheiterte aber mit seinem straffen Schuss an der Glanzparade unseres Hüters – wieder Schwein gehabt.
So konnten sich die Ü35 nach 2019 und dem letztjährig verlorenen Finale endlich wieder mit dem Stadtpokaltriumph belohnen und in ausgiebige Feierlichkeiten starten – Klasse Leistung, Männers.